Der Wettbewerb, den Jana Hunter auf ihrem vierten Lower Dens-Album besingt, ist der allgegenwärtige Wettbewerb des Lebens, dem wir ja alle irgendwie ausgesetzt sind. Ehrlich gesagt, hätte man sich von einem Album, das sich zumindest nominell politisch gibt, ein wenig mehr Spannung und emotionale Anteilnahme gewünscht. Das ist aber irgendwie nicht Janas Ding. Auch auf dem neuen Werk klingt sie, als singe sie nur deshalb, weil ihre Songs Vocals benötigen und klingt dabei fast ein wenig gelangweilt. Das gehört aber zum musikalischen Konzept der Lower Dens, die sich dieses Mal ein bisschen mehr in Richtung E-Pop und New Wave bewegen, während bislang eher Kraut- und Postrock-Elemente im Zentrum standen. Und: Jana ließ dieses Mal den androgynen Charakter ihres Gesangs besonders deutlich durchscheinen, weil sie sich dafür entschieden hat, im Rahmen einer Geschlechts-Transition den neutralen "It"-Zustand mittlerweile hinter sich zu lassen und sich mehr dem anderen Ende der Skala zuzuwenden. In diesem Sinne ist "The Competion" also sicherlich auch musikalisch als Teil eines Transitions-Prozesses zu sehen (bzw. zu hören).