Auf seinem dritten Album widmet sich der spanische Songwriter Gizmo Varillas offensichtlich einer eher düsteren Phase seines Lebens und nutzt seine Songs in diesem Sinne zu autotherapeutischen Zwecken. Nun ist das aber so, dass sich der Mann bislang als Latin- und Ethno-Pop-Künstler einen Namen machte. Ganz will er darauf - trotz der ernsthaften inhaltlichen Ausrichtung - insbesondere bei den spanisch-sprachigen Titeln auch dieses Mal nicht verzichten und reichert seine diesbezüglichen Tracks mit dementsprechend mit dezenten Folk- und Folklore-Elementen an. Zusätzlich bemühte er mit Tony Allen einen der Großen der Afro-Funk-Szene, der einige Tracks mit entsprechenden Funk- und Disco-Vibes und Gitarren-Licks unterlegte. Das geht so weit, dass die Scheibe in bestimmten Bereichen in Richtung von Paul Simons "Graceland" mit afrikanischer Pop-Ästhetik flirtet. In Verbindung mit der eigentlich eher melancholischen Grundstimmung ergibt sich aus dieser Gemengelage ein durchaus attraktiver und spannender Kontrast. Uns so entsteht auf diese Weise eine betont songorientierte Latin-Pop-Scheibe, die sich aber nicht in fröhlichen Partylaunen und inhaltlicher Belanglosigkeit ergeht und deren folkloristische Bestandteile nicht zu einem bloßen Gimmick verkommen.