Als Louane (Emera) 2015 ungefähr zeitgleich mit ihrer LP "Chambre 12" und einer Hauptrolle in dem Film "Verstehen Sie die Belliers" reüssierte, tat sie das mit der Unbekümmertheit einer jungen Künstlerin, der alle Möglichkeiten offenstanden und die sich einen Weg im Showbiz suchte. Auf ihrem nunmehr dritten Album "Joie de vivre" ist nun (trotz des Titels "Lebensfreude") offensichtlich einiges von dieser Unbekümmertheit auf der Strecke geblieben. Das neue Album, auf dem sie wieder dazu zurückkehrt, ausschließlich auf Französisch zu singen, klingt zwar immer noch poppig - aber zugleich nachdenklicher, düsterer und melancholischer. Die meisten Chansons sind im Balladen- oder Mid-Tempo-Bereich angelegt und spiegeln (so sagt sie selbst) ihren musikalischen Geschmack du jour wieder. Und noch etwas: "Joie de vivre" ist definitiv keine Kinderplatte mehr (wie Louanes Debut, das ja bemerkenswert viele Kleinsthörer anzog). Das freilich mag damit zusammen hängen, dass sie - als frisch gebackene Mutter - ja nun selbst auch kein Kind mehr ist.