Seit die Magik Markers aus Hartford, Connecticut, Anfang des Millieniums aus dem musikalischen Ei krochen und uns seither alle paar Jahre mit ihrem nach wie vor wild wuchernden, psychedelischen Noiserock beglücken, hat sich ja nun wirklich so einiges geändert. Nur eines nicht: Die Attitüde mit der sich John Shaw, Pete Nolan und Elisa Ambrogio jedweder musikalischen Weiterentwicklung verweigern und auf ihrer DIY-Dilettanten-Ästhetik bestehen. Will meinen: Nach 20 Jahren gemeinsamen (und getrennten) Wirkens sollte es ja eigentlich möglich sein, etwa alle Instrumente in derselben Tonlage zu stimmen oder sich zumindest auf eine solche zu einigen. Solche Finessen spielen bei den Magik Markers aber nur wirklich keine Rolle - wie z.B. der über achtminütige Opener "Surf's Up" demonstriert (der aber zugegebenermaßen teilweise improvisiert wurde).

Freilich: So ganz unbeschadet sind die Jahrzehnte dann doch nicht an den Markers vorbeigegangen. Insbesondere dann, wenn sie ihre Fähigkeiten im Songformat bündeln, anstatt sich auf musikalische Tontaubenschießerei zu versteifen, kommen dabei erstaunliche Tracks heraus: Hardrock ("That Dream"), Lyrischer Dreampop ("Born Dead"), Knackiger Indie-Rock ("You Can Find Me"), epische Kaputnik-Psycho-Drones ("CDROM") oder psychedelischer Hippie-Folk ("Quarry") ergänzen sich zwar nicht wirklich - schließen sich aber auch nicht ausdrücklich aus. Fazit: Trotz des bewusst erratischen Charakters wirft diese Scheibe einige wirklich überzeugende Indie-Hits ab. Lediglich die 2016 mit prophetischer Hingabe geschriebene, titelgebende "Hymn For 2020" ist dabei genauso verstörend, wie das Jahr, auf das sie sich bezieht.