Eigentlich handelt es sich bei dem Debüt des Liverpooler Kaputnik-Blues-Projektes King Hannah nur um eine EP. Da aber Hannah Merrick, Craig Whittle & Co. - wie vieler ihre gleichgesinnten musikalischen Nachtschattengewächse - einen ausgeprägten Drang verspüren ihre schmirgelnden, dräuenden Noir-Elaborate mit vielen atmosphärischen Drone-Jams und kontrolliertem Feedback in epischer Breite auszuformulieren und zudem im Bewusstseins-erweiternden Mantra das Maß aller Dinge sehen, kommen die sechs Tracks dann doch auf eine Laufzeit von immerhin 30 Minuten. Auf der musikalischen Seite interessant ist dann noch, dass sich in den dezidiert unpolierten, psychedelischen Sturmfronten, die das Quintett bevorzugt auftürmt, auch immer wieder Platz für lyrische Interlüden mit akustischen Gitarren und hingehauchten Doom-Vocals bleibt. Für Freunde schwarzer Musikformen sind King Hannah sicherlich eine sinnvolle Ergänzung des Spektrums.