Kurzer Rückblick in die 90er Jahre. Dunkler Metal in unterschiedlichsten Facetten war groß bis mehr, Bands wie Paradise Lost, Moonspell, natürlich Type O Negative, aber auch Tiamat und Amorphis veröffentlichten famose Alben und setzen damit Maßstäbe. Irgendwie mit dabei, aber eben doch nicht mittendrin waren auch Lake Of Tears aus Schweden. Nach einer zwischenzeitlichen Auflösung gibt es die Band heute noch immer, auch wenn Sänger, Gitarrist und Songwriter Daniel Brennare das einzige feste Mitglied von Lake Of Tears ist. Jetzt gibt es Studioalbum Nummer Neun, das erste seit zehn Jahren.

Nicht ganz überraschend ist auch "Ominous" ziemlich dunkel geworden, kalt, düster, häufig deprimierend. Aber gar nicht mehr nur noch Metal. Sicher, es gibt auch hier eine Menge Gitarren, es gibt lauteres Zeug, härteres Zeug und Songs wie "Lost In A Moment" und ganz besonders auch "Ominous One" sind natürlich Metal. Der Opener "At The Destination" dagegen kommt mit Synthies und Industrial-Sounds und erinnert an eine Band wie die Sisters Of Mercy, ein Lied wie "In Wait And In Worries" hat mehr von Tom Waits als vom Tom Araya, "In Gloom" geht auch als Seeräuber-Folk mit Clint Eastwood-Soundtrack-Momenten durch und "Cosmic Sailor" ist ein mehr als sieben Minuten langes Experiment. Kurz: Respekt! Denn auch wenn man jetzt vielleicht nicht jeden Song mag, am Ende sind es diese Vielfalt und Offenheit der Band (also von Brennare...), die "Ominous" sehr kurzweilig, spannend und tatsächlich gut machen. Nicht so spannend und gut wie einst "Tales From The Thousand Lakes", "Icon" oder "Wildhoney", aber viel, viel spannender und besser als ehrlich gesagt erwartet.