Die Schattenseiten des Lebens zu beleuchten, ist seit jeher ein Steckenpferd von Damien Jurado. Mit seinem neuen, inzwischen 17. Album rückt dieses Faible einmal mehr in den Mittelpunkt. Auf "The Monster Who Hated Pennsylvania" zeichnet der inzwischen 48-jährige amerikanische Ausnahme-Troubadour fiktive Portraits von Menschen, die selbst schlimmsten Widerständen trotzen, und hält ihre Geschichten mit großem Erzähltalent und charismatischem Timbre in zehn trügerisch simplen Folk/Pop-Songs fest. Wie schon auf dem stilistisch ähnlich ausgerichteten letztjährigen Vorgänger "What's New Tomboy?" richtet Jurado die Aufmerksamkeit aber nicht allein dadurch auf seine Protagonisten, dass er den Liedern Titel wie "Helena", "Tom" oder "Joan" gibt, denn vom ungewohnt aufbrausenden "Johnny Caravella" einmal abgesehen, übt er sich auf seinem 17. Album erneut in musikalischer Reduktion. Stimme und Akustikgitarre, einen einschmeichelnden Beatles-Bass, ein paar dezente Beats und bisweilen ein wenig gespenstische Keyboardbegleitung - mehr braucht es nicht für diese beeindruckend intensiven Songs zwischen Licht und Schatten, die bei aller Nachdenklichkeit auch etwas sehr Tröstliches verströmen und sofort zu Herzen geht. Manchmal ist weniger eben doch mehr!