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Lump - Animal

Platte der Woche

KW 30/2021


Lump - Animal
Partisan/Chrysalis/Rough Trade
Format: LP

Dass Laura Marling und Mike Lindsay beschlossen haben, ihrem gemeinsamen Projekt Lump mit dem nun vorliegenden, zweiten Album "Animal" nicht nur eine weitere Chance zu geben, sondern ihm - sozusagen - auch ein Update zu gönnen, ist sowohl für die Beteiligten selbst wie auch für die Fans ein besonderer Glücksfall. Denn während das selbstbetitelte Debüt-Album noch eine eher experimentelle Angelegenheit war, bei der vor allen Dingen die Möglichkeiten aus dem Zusammenführen sehr unterschiedlicher musikalischer und konzeptioneller Herangehensweisen im Vordergrund stand, ist das deutlich songorientierte ausgerichtete "Animal" fast so etwas wie die Blaupause für eine ideale Indie-Pop-Scheibe geworden. Und woran liegt das? Nun: Das Projekt Lump ist für Laura und Mike wohl eine Art Spielwiese, die es ihnen ermöglicht, freier und ungezwungener an ihre Arbeit herangehen zu können.

Dabei entstanden die neuen Songs nach demselben Prinzip wie das Debüt: Mike Lindsay - ansonsten als kreativer Motor des Folktronica-Projektes Tunng bekannt - produzierte in seinem Studio in Kent die musikalischen Basis-Tracks, zu denen Laura Marling dann im Folgenden assoziative Texte schrieb, die sich dezidiert von den metikulös austarierten Lyrics unterscheiden, die sie für ihre eigenen Songs für gewöhnlich ausarbeitet. Dass Mike Lindsay sich beim komponieren/produzieren der Tracks von der See vor seinem an der Küste befindlichen Landhaus inspirieren ließ und die Musik nach einem komplexen Wellen-System, das dem Fluss des Wassers nachempfunden war, strukturierte, stellte die Lyrikerin Laura Marling zwar vor gewisse formale Herausforderungen, die sie aber in gewisser Weise dadurch kompensierte, dass sie sich ihrerseits von Begriffen inspirieren ließ, die sie sich während ihres andauernden Psychologie-Studium angeeignet hatte und die besonders gut zu Versmaß und Melodie passten. Klassisches Storytelling konnte so natürlich nicht entstehen - aber alles, was Laura an Kontrolle über ihren Redefluss dem Konzept unterordnete, investierte sie in ihren unglaublich intensiven Gesangsvortrag. Dabei entstand so etwas wie eine "hedonistische Grundstimmung", wie sie verriet - was nicht nur dazu führte, dass der namensgebende Struwwel-Charakter Lump in den begleitenden Video plötzlich kunterbunt daher kommt, sondern auch dazu, dass die Musik grundsätzlich eher von positiven Vibes als verkopften Prinzipien geprägt wird. Fazit: Man muss auch mal loslassen können. Wenn schon Indie-Pop, dann aber bitte nur so.


-Ullrich Maurer-


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