Viele Menschen haben ja Angst vor Schlangen - obwohl eine Portion Respekt ja vollkommen hinreichend wäre, denn die Tierchen machen ja auch nur ihre Aufgabe. Ein bisschen so ist das auch bei dem schwedischen Indie-Pop-Trio Snake. Vor Tess De La Cour (Memoria), Madeleine Frankie und Mia Maria Johansson braucht man keine Angst zu haben - aber Respekt nötigen die Damen dem Zuhörer mit ihrer kernigen, von Produzent Stefan Brändström der Credibility wegen wohl bewusst schnürsenkelig inszenierten Riot-Grrl-Rock und Schrammelpop sowieso ab. Im Vergleich zu Debütalbum "Cradle Of Snake" sollte das zweite Werk düsterer, aber auch hoffnungsvoller klingen. Übersetzt man dann die Metapher des Titels "Undreams", kommt dabei wohl so etwas wie "Realitätsnähe" heraus. In ihren Songs balancieren Snake Themen wie Selbstfindung, Coming Of Age, den Lauf der Zeiten, Herzschmerz und Verlust. Lustig ist das also alles nicht direkt - aber unterhaltsam, wenn man sich erst mal auf das eingeschränkte Sound-Design (und den leicht schrillen, durchdringenden Gesang) eingelassen hat.