Interessant "anderes" Artwork, wirklichnochniegehörter Bandname (Musiker sagen mir auch nix), bereits vom Sommer '01 stammende Aufnahme, von Hand nachgebesserte Tracklist - das macht doch in Grenzen durchaus neugierig. Und welche Freude, diese Scheibe belohnt eine Beschäftigung mit ihr durch eine spröde, unbehauene Schönheit! Was viel mit dem Sänger Stefan Creutzfeld zu tun hat. Über eine Basis aus soliden Twin-Guitars, Baß und Drums, die zwischen Alternative Rock mit mal mehr ("Fake"), mal weniger ("Half That Man", die wunderschöne, fast grunge-ige Hymne "Save Me") Zähnen und gelegentlichen Ausflügen in die Kopfsockenmucke ("Breathe", "Sweetest Loss") agieren, erhebt sich eine auffallend wandlungsfähige Stimme, die die jeweiligen Stilistiken wirklich glaubwürdig vertritt und dabei tatsächlich mal ziemlich unverwechselbar immer nur nach sich selbst klingt. Die Texte drehen sich weit ab von jedem "Are you hot tonight"-Dumpfkram um Umstände und Probleme, wie sie viele kennen dürften, z.B. Stimmungen wie in "All Those Sunday Mornings", das anhebt mit: "I Feel The Ending Is Near"...

Nö, mit "Wrong" machen die Hannoveraner überhaupt nichts falsch. Ihnen sind einfach nur viele Hörer zu wünschen, dann sollte der Erfolg nicht ausbleiben, denn überzeugend und eigenständig genug ist ihre Musik allemal.