Donnie Munro, der ehemalige Sänger der wohl langweiligsten aber erfolgreichsten schottischen Band Runrig, hat sein gälisches Herz entdeckt. Und so lässt der Herr dann die gälischen Drumbeats poltern, die gälischen Synthesizer blubbern und tut auch sonst alles, um die morbide Faszination, die zuweilen von originärem traditionellen gälischen Liedgut ausgeht, mit allen Mitteln der mainstream-mäßigen Studio-Produktion glattzubügeln und auszumerzen. Statt Stimmung hören wir hier Fabrikation, statt Musik elterntaugliche Seifenlauge auf einem Niveau, dessen sich die Kelly Family schämen würde. Wir werden hier Zeuge des musikalischen Selbstbetrugs eines Mannes, der den Blick für das Wesentliche durch den Erfolg des Mittelmäßigen aus den Augen verloren zu haben scheint. Schlimm.