Beschwörender, an einen in den Schamanismus abgedrifteten Leonard Cohen erinnernder Murmelgesang zieht uns bei dem Gottseibeiuns-Titelstück in den Bann dieser besonderen Platte. "Neofolk" stellt die Melange aus akustischer Gitarre, Querflöte ("Naer Skog Naer Fjöllum"), triphop-artig repetitiven Keyboards ("Time, Time, Time": beim allerersten Hören langweilig erscheinend, dann hypnotisch) sowie weiteren Einsprengseln laut hilfreicher Label-Info. Das mag sein, aber beispielsweise einen Richie "Nachtarsch" Blackmore würde sie allein durch ihre Atmosphäre wahrscheinlich doch vor Angst die Seidenstrumpfhosen ruinieren lassen. Hervorgebracht wird diese düstere Folkspielart von dem Dänen Kim Larsen sowie hier leider nicht näher bezeichneten Gästen. Ein "Höhepunkt" ist dann "Reficul II", das einen Teppich aus Keyboard- und Flüstertönen, die immer so klingen, als wären sie genau hinter einem, webt...
Je nach Verfassung beim Auflegen kann man nach des Rezensenten Erfahrung von diesem Album in tiefe Ruhe getonstreichelt werden, oder man kann von ihr genervt werden (helles Tageslicht verträgt sich nicht gut mit dem okkulten Sangesverrichtungen von Band und kann sich sogar recht angenehm gruseln).