Wer nicht genug Geld hat, sich die Scheiben aller momentan angesagten deutschen Acts zuzulegen und keinen besonderen Wert auf besondere Originalität, aber auf radiotauglichen Perfektionismus nicht verzichten kann, der möge zu dieser Scheibe greifen. Diese mittlerweile vierte oder fünfte Generation von jungen Musikanten hat gut aufgepasst, was die Altvorderen gemacht haben und dieses eifrig emuliert. Und so findet man dann Echt-zeitmäßige Standardbetroffenheit ebenso wie flockig hingeworfene, heldenhafte Aphorismen, Sternen-Groove, Seligen Rock, Tocotrone-Elektronik-Zutaten oder auch Stillere Momente. Eines unterscheidet Tino Stobbe und seine Herren allerdings von all den o.a. zitierten Kollegen: Wo diese allesamt damit kokettieren (und zwar erfolgreich), dass es eben nicht auf den 100% richtigen Ton ankommt, sondern statt dessen auf Herz und Bauch, üben sich Eiszeitklub in sterilem Perfektionismus. Einmal davon abgesehen, dass die Songs zwar okay, aber auch nicht unbedingt umhauend sind, ist es gerade dieser Umstand, der der Scheibe jegliches Feeling abgehen lässt. Berührt wird man vom Eiszeitklub zu keiner Minute. Insofern ist der Name der Band ja nicht unbedingt schlecht gewählt. Um es an dieser Stelle übrigens einmal ganz deutlich zu sagen (weil das oft missverstanden wird): Diese Scheibe hat so wenig Eigenleben, WEIL sie auf technischer Ebene absolut perfekt ist!