KT Tunstall - eigentlich Kate, aber KT versprüht nunmal mehr Künstler-Aura - ist an der schottischen Ostküste aufgewachsen und diese Eindrücke müssen bleibend gewesen sein, denn auf ihrem Debüt "Eye To The Telescope" berichtet sie in Singer / Songwriter-Manier vom Leben überhaupt und an sich. Wer dachte, die knackige Single "Black Horse And The Cherry Tree" würde den Ton der Platte vorgeben, sieht sich getäuscht, denn hier herrscht in erster Linie romantischeres Liedgut vor. Meist im Midtempo- oder Balladen-Bereich angesiedelt sind die Songs, wenn es lauter wird, ist es zwar nicht wirklich Rock, kann aber trotzdem für Fußbewegung sorgen. Davon sollte KT vielleicht doch ein paar mehr Nummern ins zukünftige Programm nehmen, denn die lauteren Töne stehen ihr auf Dauer doch ein wenig besser. Dies soll aber natürlich nicht die schönen ruhigen Nummern schmälern, doch schimmert hierbei vielleicht ein wenig zu oft Norah Jones hervor. Aber das mag man ihr und dem Produzenten verzeihen, dass das Debüt noch ein wenig zu glatt abgemischt worden ist - hier hätten ein paar mehr Ecken und Kanten wahrscheinlich Wunder gewirkt. So plätschert das Album manchmal etwas vor sich hin und tut niemandem weh. Aber das muss es ja auch nicht immer - dafür gibt es schließlich andere Künstler.