Sehr viel Blitze schlagen nicht ein, auf dem neuen Werk der walisischen Amerikana-Freunde um Bandleader Lyndon Morgans. Morgan, der früher mal laute Rockmusik macht, weiß heutzutage um die Wirkung von leisen Tönen, Pausen und Schwingungen. Deswegen erstaunt es nicht, dass seine Songs recht gemächlich dahinfließen. Dabei betreibt Morgan Understatement pur: Weniger ist hier tatsächlich mehr - wohingegen Morgen niemals so weit geht, wie Zeitlupenbands a la Savoy Grand: Swingen tut das ganze schon immer irgendwie. Zuweilen erinnert das in seiner Abgeklärtheit an den "Wild-Side" Lou Reed - wenngleich auch wesentlich ländlicher orientiert. Dass der Mann ein Freund der Lyrik ist, lässt sich an seiner gepflegten Wortwahl ebenso ablesen wie die Tatsache, dass er eigentlich gerne lieber weiter westlich wohnte. Keltische Einflüsse sucht man zum Beispiel vergebens. Ganz im Gegenteil: Morgan scheint es darauf anzulegen, zum Fremdkörper im eigenen Lande werden zu wollen. Wer also auf gepflegte, entspannte Alt-Country Songs steht, der ist mit "Schopenhauer's Lieblingsband", wie es auf der Website heißt, schon an der richtigen Adresse.