Zum Glück jaulen die besagten Jennys nicht wirklich. Vielmehr zeichnet sich das kanadische Damentrio (mit Musikantengruppe) im Gegenteil durch ausgezeichnete stimmliche Qualitäten aus. Frischen Wind bringt hierbei Neuzugang Annabelle Chvostek, denn seit die neue Jenny dabei ist, bewegt sich die Band weg von der reinen Roots-Lehre, derentwegen noch das Vorgängeralbum, "40 Days", mit dem Juno für das beste Traditionelle Album ausgezeichnet wurde. Obwohl sich die Jennys auch auf dieser Scheibe noch des kompletten Roots-Instrumentariums bedienen und auch ein Traditional ("Long Time Traveller") a cappella vortragen, sind es doch eher die rockigeren, bzw. stilistisch offeneren Stücke, die auch mit Country und Folk liebäugeln, die die Scheibe zu einer runden Sache werden lassen. Dass die Jennys ihre Songs dann selbst schreiben, zeichnet sie zudem aus. Das ist keine knochentrockene, akademische Angelegenheit, sondern eine lebendige, abwechslungsreiche Americana-Scheibe geworden, bei denen die Elemente aus Bluegrass und Appalachenfolk eher als Stilmittel, denn als Selbstzweck eingesetzt werden. Der Hauptgrund, sich mit dieser Scheibe zu beschäftigen, sind indes die Stimmen der drei Protagonistinnen, die in dieser Klasse durchaus einzugartig sind.