Die Band aus Lincoln, Nebraska, hat es sich scheinbar auf die Fahnen geschrieben, den "Pop" wieder zurück in den "Art-Rock" zu bringen. Wie schon die nicht besonders elegante Wortspielerei andeutet: So einfach ist das alles nicht mit dem Sextett um Sänger und Frontmann Eli Mardock. Die Eagle-Songs sind alle recht komplex und lang - wie sich das für Kunstrock gehört -, aber andererseits auch mit dermaßen vielen Referenzpunkten (zwischen Folk, Underground und Americana) versehen, dass sie niemals langweilig werden. Vor allen Dingen bleiben aber - trotz aller Vorlieben für lange Instrumentalpassagen - die Songs im Blickwinkel. Das Ergebnis ist eine Melange, wie man sie so noch nie gehört hat (jedenfalls nicht von einer Band außerhalb Kanadas). Die Richtungslosigkeit wird hierbei zum Prinzip und zeitigt Ergebnisse, die man selbst schon als eigenen Stil interpretieren könnte (wobei eigentlich nur Mardocks Gesang die Sache zusammenhält). Das Rezept scheint zu funktionieren: In den USA zählen Eagle*Seagull schon zu den angesagten Acts und es darf zumindest vermutet werden, dass die Band live ganz ordentlich was anrichtet. Eagle*Seagull zählen somit zweifelsohne zu jener Generation neuer, junger Bands, die die Regeln der Rockmusik für sich neu definieren.