Mit diesem Konzept könnte man im Prinzip jeden Monat eine CD veröffentlichen. Nachdem sich Marc Collin und Olivier Libaux gerade erst einen mehr als obskuren Sampler mit ihren heimlichen Lieblingsliedern gegönnt haben ("Late Night Tales"), folgt hier gleich ein weiterer. Dieses Mal basierend auf oft instrumentalen Filmmelodien - meist französischer - Filmklassiker. Dazu komponierte Collin ein exklusives neues Stück, was sich nahtlos in die Reihe der Stücke dieser stilistisch vollkommen unterschiedlichen Easy-Listening-Sammlung der besonderen Art einreiht. John Barry, Serge Gainsbourgh, Vangelis, Nino Rota. Morriccone oder Riuichi Sakamoto geben sich hier (unfreiwillig) die Klinke in die Hand und irgendwie haben es Collin und Bibaux geschafft, aus dem doch sehr gegensätzlichen Material so eine Art Flow herauszuarbeiten; ein wenig in Form einer musikalischen Weltreise. Das ist ein ganz nettes Experiment, gerät aber - u.a. aufgrund des vorangegangenen Samplers und einer ganzen Industrie, die sich die Vermarktung ähnlichen Materials zur Aufgabe gemacht hat - weniger überraschend als die eigenen Versuche, mittels des Bossa Nova die Musikhistorie umzudefinieren. Jetzt wäre es also eigentlich auch mal wieder Zeit für ein echtes, neues Nouvelle Vague-Werk. Daraus wird aber nix, weil Collin zunächst solo tätig wird...