Der fleißige Radiohörer ist bestimmt schon über die herzzerreißende Ballade "Hey There Delilah" gestolpert und die Wenigsten kennen die Band, die hinter dem Song steckt, nämlich Plain White T's. Wieder einmal eine Erfolgsgeschichte, die das Leben schreibt, denn die Gruppe fuhrwerkelte schon seit ca. zehn Jahren vor sich hin und das ohne nennenswerten Erfolg.

Jetzt aber verschaffte sich die aus Illinois stammende Band internationales Gehör und ist aus der aktuellen Radiolandschaft gar nicht mehr wegzudenken. Sogar bei den MTV Music Awards erhielt die Band das Prädikat "Monster Single Of The Year", was ja folglich nicht jedem zuteil wird. Das Plain White T's aber neben dem Akustikschmachtfetzen eher in die poppig punkige Richtung tendieren, bleibt vielen erst einmal verborgen, was sich aber mit ihrem neuen Album "Every Second Counts" offenkundlich ändert. Jungendlich erfrischend reiht die Band um Sänger Tom Higgenson 12 schwungvolle Songs aneinander und setzt mit zwei Bonustiteln, zu dem auch "Hey There Delilah" gehört, aneinander. Das klingt sehr amerikanisch und passt sich wunderbar dem Soundtrack der allseits beliebten Highschool- Filme an. Songs wie "Friends Don't Let Friends Dial Drunk" oder "So Damn Clever" funktionieren gut, kommen aber aus der "ganz nett"-Schiene nicht wirklich hervor. Auch die übrigen Titel erfinden das musikalische Rad nicht neu, fungieren aber als netter Pop-Punk-Genuss, den man sich ab und zu mal gönnen möchte. Nette Hörprobe und vielleicht Nachfolgesingle könnte "Let Me Take You There" sein, die das romantisch verklärte Bewusstsein der Band aufrecht erhält. "Every Second Counts" ist eine nette Gesamtkomposition für alle, die sich an Plain White T's festgebissen haben, auch wenn oftmals der eigentliche musikalische Biss fehlt.