In den 70er Jahren landete Candi Staton einige Gelegenheits-Hits, von denen "Young Hearts Run Free" noch der bekannteste sein dürfte. Für die richtig große Karriere reichte es indes nicht, denn mit ihrem Stil saß die gute zwischen den Stühlen: Zu schwarz für den Mainstream, zu poppig für die Black Community. Heutzutage spielen stilistische Dünkel wie jene ja bekanntlich kaum mehr eine Rolle: Jeder kann mit jedem und einer ist für alle da. So auch hier: Nach ihrem 2006er Comeback ist dies eine Scheibe, wo sich Candi richtig austoben darf. Unterstützt von einer Riege kontemporärer Musiker und Songwriter links der Mitte (z.B. Will Oldham, Mary Gauthier, Songwriter-Legende Dan Penn und Produzent Mark Nevers) schuf Candi eine zeitlose Scheibe mit viel Memphis Soul, Funk und einer Prise Pop. Candi tut das, was sie am besten kann: So erdig und seelenvoll zu croonen wie möglich. Erstaunlich, wie wenig dabei der Umstand eine Rolle spielt, dass die o.a. zu den großen Individualisten zählen. Das zeigt, wie sehr Candi als Interpretin den Songs ihren Stempel aufdrückt. Und: Mit dem charmant bodenständigen Retro-Sound hat Nevers ganze Arbeit geleistet.