Wie sinnvoll ist es für eine Band, die gerade mal zwei Alben und vier Singles veröffentlich hat, dann genau diese auf dem dritten Album zusammengefasst zu veröffentlichen? Das kommt darauf an, wie wichtig dem Komplettisten die Sache ist. Im Fall der Long Blondes aus Sheffield ist die Sache zumindest zwiespältig - selbst unter dem Gesichtspunkt, dass besagte Singles anderweitig nicht mehr offiziell zu bekommen sind und die Band sich zwischenzeitlich aufgelöst hat. Denn musikalisch hatte sich die Band um Frontfrau Kate Jackson im Laufe der zwei Alben "Something To Drive You Home" und "Couples" doch beachtlich weiterentwickelt - insbesondere, was die Soundqualität, die Songs und die handwerklichen Fertigkeiten betrifft. Das meint: Das, was die Long Blondes zum Ende hin machten, ist schlicht besser als das, was am Anfang bestenfalls das Potential verriet. Das fällt hier gar nicht mal so auf, weil die Sammlung mit LP-Tracks aufgefüllt wurde. Also: "Singles" ist für hartgesottene Fans und Komplettisten unverzichtbar, aber als musikalischer Nachruf eher ungeeignet.