Es ist ja schon öfter gesagt worden: Kanadische Roots-Acts haben das mit der Americana zuweilen noch gewissenhafter und gründlicher drauf, als ihre US-Kollegen. Meist ist damit verbunden, dass die Sache ein wenig akademisch wirkt und insbesondere kaum ein Mal von vorgegebenen Schemata abweicht. Nicht so bei Headwater, der kanadischen Westküstenband, die sich der locker-flockigen akustischen Variante verschrieben hat. Dass die Band sich nicht nur auf den Bühnen wohl fühlt, sondern obendrein auch auf Festivals spielt und sich auch mal mit einem Straßenmusiker-Gig aufwärmt, zeichnet die Jungs nicht nur aus, sondern ist auch deutlich hörbar. Jenseits von der Virtuositätsbesessenheit von Bluegrass Bands, aber mit immenser Spielfreude gesegnet, erschuf die Band um das Songwriter-Duo Matt Bryant und Jonas Shandel eine Sammlung von Songs, denen - trotz der akustischen Grundausrichtung - ein gewisses Rock-Feeling und Pop-Appeal keineswegs abgeht und bei denen die ausgewogene Instrumentierung mit Banjo, Steel-Guitar, Akustik-Bass und auch die ausgefeilten (und auch von Gästen unterstützten) Gesangspartien besonders hervorstechen. Das heißt: Hervorstechen ist nicht das richtige Wort, denn "Lay You Down" ist eine besonders runde und ganzheitlich gelungene Scheibe geworden.