Dodos sind seltsame, ausgestorbene Riesenvögel. Ein seltsamer - wenngleich noch nicht ausgestorbener - Vogel ist auch Meric Long, der Urheber dieses Projektes. Long interessierte sich schon für afrikanische Trommelei, Blues und Folk, als er auf seinen Partner im Geiste, Drummer Logan Kroeber stieß. Seither kann die beiden nichts mehr halten. Dodos Scheiben sind ein nie enden wollender Wettstreit von Rhythmen - die von Longs Akustik-Gitarre und die von Kroebers Stakkato-Drums - die sich gegenseitig geradezu beflügeln. Nicht wirklich planlos (denn die Dodos bevorzugen komplexe und vertrackte Art-Rock-Strukturen mit dauernden Haken und Ösen, die sie aus Jam-Sessions heraus entwickeln), aber voller unbändiger Energie und deswegen auf die Dauer auch sehr, sehr anstrengend. Immerhin: Ein so eigenständiges Klang-Design hat es schon lange nicht mehr gegeben und dermaßen freistilig spielt man außerhalb des Jazz auch nicht so oft. "Visiter", das zweite Werk der Jungs aus San Francisco, ist eine wahre Tour de Force der Indie Musik geworden.