Bei der Vorstellung seines neuesten Signings betonte Labelboss René Janssen die letztliche "Unvergleichlichkeit" von Voyagers Debüt. Worüber sich bei ein oder zehn Heineken lange und aussichtsreich streiten ließe. Allein schon die DVS recording artists Chrome Shift sowie - mit Abstrichen - Ascension Theory geben ordentliche Vergleichspunkte ab: René liebt nun einmal dezent angeproggten Powermetal. Schon aufgrund des relativ sanften Gesangs von Daniel Estrin bestehen weitere Parallelen mit den Italienern Green. Und auch zu frühen Ayreon sind bei Voyager schon Ähnlichkeiten ausgemacht worden - sehr nachvollziehbar, denn auch "Element V" ist so etwas wie eine Space-Oper und die ersten Takte des Intros "Sic Transit Gloria Mundi" erinnern schon ein wenig an "The Dream Sequencer".

"To The Morning Light" schwingt sich von quietschigen Keyboards à la Klaus Schulze und einer von Hawkwind entlehnten Space Machine über einen verblüffenden kurzen Death Metal-Growl zu dem im Midtempo galoppelnden Power Metal auf, der - mit intermittierendem Dream Theater-Rhythmriffing - das Gros des Albums ausmacht. Allerdings auch zu AOR / Melodic Rock verlaufen bei dieser australischen Band die Grenzen oft schwimmend.

Überraschungen gibt es da noch am ehesten bei "The Eleventh Meridian", wo plötzlich deutsch rezitiert und Death Metal für den Setzkasten zelebriert wird, außerdem bei den pseudogregorianischen Chören von "Miseria" und den Morgenland-Anklängen von "Kingdom Of Control". Wenn der Gesang nicht auf Dauer zu kontur- und zahnlos wäre, und die Keyboards nicht so selbstverliebt bis geschwätzig (und zu laut im Mix!) daherkämen, könnten die Kompositionen vermutlich noch mehr punkten.