Dass Snorre Schwarz von Haus aus Schlagzeuger ist, kann man diesem Solo-Debüt nun wahrlich nicht anhören - denn es gibt hier praktisch kein Drumkit zu hören. Stattdessen gibt es nachdenklich-melancholisches und sehr reduziertes Songwriting mit deutschen Texten. Und zwar keines der aufdringlich lustigen Sorte, wie man z.B. aufgrund der Anmutung des Artwork meinen könnte. Ganz im Gegenteil: Schwarz ist ein ernsthafter Verfechter des Indie-Minimalismus und was die Texterei betrifft, so sieht er sich als romantischer Poet (offensichtlich beeinflusst von den großen des Genres - Celan oder Bachmann, die er auch bei seinem vorangegangenen Bandprojekt Die Fremden bemühte, werden da in der Info genannt). Der Tour-Drummer von Maximilian Hecker emanzipiert sich auf diesem Album als selbständiger Künstler, dem nicht etwa etwas fehlt (eine Band z.B.), sondern der in der Reduktion einen notwendiges Freiraum für seine musikalischen Gedankengänge sieht. Gerade, weil das hier gebotene so ungewöhnlich und unerwartet kommt, ist das Ergebnis ziemlich spannend geraten.