Lange Jahre war Kanada ein Garant für eine Art von Musik, die fast noch amerikanischer war als die amerikanische selbst. Bis dann eine neue Generation von Musikanten mit einem fast kommunenhaften Ansatz aufbrachen, die Regeln neu zu definieren. Die Stars gehörten von Anfang an zur Speerspitze dieser Bewegung und das ändert sich auch mit dem neuen, fünften Album kaum. Dass Andrew Whiteman von Broken Social Scene als Gast aushilft, ist angesichts der fast schon inzestuösen Verhältnisse in Montreal und Umgebung nicht verwunderlich. Und im Prinzip ist auch der Sound des neuen Albums nicht verwunderlich. Denn mag er dem einen oder anderen fast schon wieder zu poppig sein, so ist er doch die konsequente Folge dessen, was die Stars spätestens seit der letzten drei Scheiben betreiben. Und das ist eine Popmusik jenseits der üblichen Kanäle und Automatismen zu etablieren. Und deswegen klingt das neue Album vor allen Dingen selbstbewusst, eigen und immer spannend.

Die Unterschiede zum letzten Album sind eher unbedeutend: Amy Millan singt häufiger als gewohnt und es gibt weniger offensichtliche Gitarren-Sounds. Dafür klingt die Sache wie aus einem Guss - was die Folge davon ist, dass die fünf gleichberechtigt agierenden Sterne zusammen an allen Titel arbeiteten. Bemerkenswert an dieser Scheibe ist, dass trotz der Ausnutzung aller Möglichkeiten, die die eingeschlagene poppige Richtung mit sich bringt, nach wie vor der Song, nicht der Sound im Vordergrund stehen und die Struktur der Songs auch deutlich vom üblichen Hitparaden Schema abweicht. So muss intelligente Pop-Musik des 21. Jahrhunderts schlicht und ergreifend klingen.