Wie sich die Zeiten doch ändern. Wenn man vor gar nicht langer Zeit auf eine Band aus dem deftigeren Metalsektor mit dem Namen Corpus Christi gestoßen wäre, hätte man fast blind tippen können: Satanisten. Atheisten. Wenigstens Spaßvögel. Doch nein, diese Jungs hier tragen ihr Kreuz tatsächlich in T-Form. Die Kollegen vom Ox-Fanzine vergeben in solchen Fällen gerne mal 666 Punkte. Wir sagen: Standard. Okayer Metalcore, den man nicht braucht. Ganz egal, an was man glaubt übrigens.

Dabei machen Corpus Christi ihre Sache nicht wirklich schlecht. Sie fabrizieren hier manchmal wirklich mächtige Riffs, beherrschen ordentliches Gekreische und Gesinge und bekommen auch vernünftige Wechsel zwischen schnell und langsam hin, zwischen Arschritt und Streicheleinheit. Und so haben sie hier mit beispielsweise "Betrayed Redemption" oder "A Portrait Of Modern Greed" auch gar nicht so üble Lieder auf die Platte gepackt. Das Problem eben ist nur, dass andere Bands nicht nur gar nicht übel sind, sondern richtig klasse Sachen machen. Killswitch Engage zum Beispiel, natürlich Parkway Drive und Atreyu. Gegen all die und viel zu viele mehr kommen Corpus Christi eben nicht an. Weil ihnen dafür zu viel fehlt. Eigenständigkeit, Aufregung, Klasse. Schade. Aber auch ein bisschen egal.