Ciara Sidine kommt aus Irland, hat sich aber mit Herz und Seele der Americana verschrieben. Unterstützt von der Creme der irischen Musikantenszene - darunter Mike Scott's "Fiddler" Steve Wickham, gelingt ihr ein Debüt, das sich anhört, als sei es im Süden der USA entstanden. Es gibt warm groovenden Folk-Country-Pop mit einer Prise Southern Soul, der aufgrund Ciaras seelenvollen Gesang, ihrem Geschick für Melodien und dem geschickten Schachzug, diese mit breit angelegten Chören zu unterstützen, einen gewissen Gospel-Faktor mit sich bringt. Dazu überzeugt sie mit gewieftem Songwriting und abwechslungsreichen Arrangements, die keine Sekunde auch nur einen Hauch von Langeweile aufkommen lassen. Es ist jedoch Ciaras Gesang, der das Ganze zusammenhält und aufhorchen lässt - vielleicht auch wegen des in diesem Umfeld eher exotischen Zungenschlages. Mit diesem Werk, das nebenbei so ausgeschlafen wie jenes einer langjährigen Veteranin klingt, empfiehlt sich Ciara Sidine als große ihrer Zunft. Wer zum Beispiel Lucinda Williams mag, der darf an Ciara Sidine nicht vorbei gehen.