Zuletzt arbeitete Andrew Roachford als Nachfolger von Pau Carrack bei Mike & The Mechanics als Leadsänger. Kein Wunder also, dass es ihn auf seinem neuen Album, "Addictive", eher in Richtung organischer Pop-Klänge zog. Tatsächlich basieren die meisten der neuen Tracks auf akustischen Gitarrenriffs und transparenten Keyboard-Sprengseln - und das für einen Mann, der ansonsten gerne das ganze Instrumentarium der Popmusik auffährt und nutzt. Dieses Treatment bekommt dem neuen Material aber gar nicht schlecht: Es kommt so zwar weniger soulig als gewohnt daher und die von Roachford gewohnten Rock-Elemente finden nur am Rande statt (genau genommen nur in einer Nummer) - dafür sind aber die Songs, insbesondere die Melodien, dieses Mal besonders gelungen. Und noch einen Vorteil hat die Sache: Das ungewohnte Setting lässt aufhorchen und macht den Meister dabei auch weniger beliebig. Angesichts dessen, dass dieses Album auch ganz anders hätte klingen können, ist dieses nun wirklich eine angenehme Überraschung geworden, die Roachford erstaunlich inspiriert und wandlungsfähig zeigt.