Nachdem das dritte Beach House-Album ("Teen Dream") dem Duo aus Baltimore zu ungeahnter Popularität verholfen hatte, entstand das neue Material überwiegend auf der sich an die Veröffentlichung des Albums anschließenden Tour. Was natürlich nicht heißt, dass die gesammelten Ideen einfach so zusammengeschustert wurden. Ganze sieben Wochen feilten Victoria Legrand und Alex Scally zusammen mit Produzent Chris Candy an dem Material herum. Das Ergebnis ist aber keineswegs eine opulente oder überladene, sondern eine für die Verhältnisse von Beach House unerwartet geradlinige Angelegenheit geworden.

Victoria Legrand wünscht sich, dass das Album auch als solches wahrgenommen und konsumiert und als musikalische Reise aufgefasst wird. Das ist alles kein Problem, denn mit der neuen Linie ist die Musik von Beach House auch gleich zugänglicher geworden und einfacher zu verstehen. Das hat allerdings seine Vor- und Nachteile. Von Vorteil ist z.B. der Umstand, dass das Duo mit einer konventionelleren Vorgehensweise klarer strukturierte Popsongs fabrizierte. Andererseits fehlen mit diesem konkreten Festmachen die verspielten Unfertigkeiten, die bislang die Arbeiten von Beach House ein wenig sperrig, aber auch spannend machten. Der Verzicht auf allzu viel neblige Psychedelia lenkt zudem den Blick auf die wesentlichen Bestandteile (den Gesang, die Rhythmusmaschinen, das Gitarrenspiel), die bislang in den Klangwolken eher untergingen - was aber auch eine spezifische Beach House-Eigenart darstellte. Insgesamt ist der Spagat zwischen Weiterentwicklung, Beibehalten der eigenen Identität und der Verfeinerung des Songwriting aber recht gut gelungen - allerdings wirkt diese Scheibe im Gegensatz zu den bisherigen Werken vielleicht doch ein wenig zu "ausbuchstabiert".