Bei den im Titel der CD besungenen Plejaden handelt es sich um einen Sternbild, das auch als "Sieben Schwestern" bekannt ist, mythische Qualitäten vorzuweisen hat und mit dem bloßen Auge zu erkennen ist. Irgendwie passt das auch auf dieses neue Projekt der kalifornischen Songwriterin Angela Correa. Diese veröffentlichte bislang eher konventionelle Singer-Songwriter-Scheiben, entschloss sich aber, auf dem neuen Album stärker zu experimentieren, um - zusammen mit ihren Musikern - zu einem "weniger organischen" Klangbild zu finden. Das Ergebnis ist eine Scheibe, bei der den elektronischen Bestandteilen mindestens soviel Platz eingeräumt wurde wie den akustischen und die versammelten Songs wie Sterne am Himmel funkeln und in einem ganz neuen Licht erstrahlen. Allerdings werden alle musikalischen Zutaten von den glasklaren, brillant im Vordergrund platzierten Gesangslinien Angelas im Zaum gehalten und regelrecht dominiert.

Das ist - bei aller klanglichen Abenteuerlust - immer noch zunächst eine Folkpop-Scheibe (in dem Sinne, dass hier Geschichten in Songform erzählt werden), auch wenn die Gitarren eine eher untergeordnete Rolle spielen. Abgerundet wird das Soundkonzept von atmosphärischen Klangflächen und sublimen Geräuschkulissen. Aber: Das nagt nicht wirklich am zugrunde liegenden Liedgut, sondern bringt dieses lediglich besonders gut und effektiv zur Geltung. Diese Scheibe ist ein schönes Beispiel dafür, wie man sich mit überschaubarem Aufwand und ein wenig Phantasie von der Klischeefalle entfernen kann. Davon, dass das auch im täglichen Gebrauch funktioniert, künden die zahlreichen Platzierungen von Angelas Songs in Filmen und Fernsehserien wie "Grey's Anatomy" oder "Ugly Betty". Das geht so weit, dass Angela nun ihren ersten Soundtrack für die Indie-Komödie "Sassy Pants" mit Haley Joel Osment schrieb.