Colin Brooks war einer der drei Frontleute der Band Of Heathens, der diese allerdings 2011 verließ. Bevor es nun ein neues Solo-Werk des Mannes mit der erdigen Stimme und den virtuosen Gitarrenkünsten kommt, wird dieses Solo-Akustik-Album von 2005 wiederveröffentlicht. Somit kommen wir in den seltenen Genuss einer reinen Folksinger-Scheibe auf dem Blue Rose Label. Oft ist dieses - besonders im Americana-Sektor - ja lediglich eine Roots-Rock-Light-Angelegenheit. Nicht jedoch in diesem Fall: Brooks ist nämlich einer dieser geborenen Songwriter, der Songs schreibt, um herauszufinden, wohin diese führen oder zu ergründen, woher diese kommen. Im Klartext: Das ist niemand, der sich mit dem Reißbrett hinsetzt und Klischees aneinanderreiht, sondern jemand, der der Intuition und der Inspiration großen Raum gibt. Ergo hört man seinen Geschichten auch gerne zu. Dieses auch, weil Brooks zudem seine Stories mit griffigen, humorigen und anschaulichen Bildern zu illustrieren weiß. Das Ganze kommt - auch musikalisch - völlig ungezwungen, locker und vielseitig daher. So klingt das, wenn ein echter Musikfan ohne Druck vor sich hin musiziert. Besser geht so was fast nicht.