Für die, die es nicht wissen, muss das an dieser Stelle noch ein Mal ausdrücklich betont werden: Christian Älvestam kommt eigentlich aus der Metal Szene und ist dort als Frontman von Scar Symmetry und Solution 45 berüchtigt. Als Hobby betreibt er zudem zusammen mit DJ Henrik B ein House-Projekt. Beides könnte man angesichts dieser neuen Solo-EP kaum erahnen, denn hier widmet sich Älvestam dem 80er Jahre Edelpop. Und zwar kompromisslos: Mit flirrenden Synthies, Saxophon-Soli, Hall auf der Snare-Drum, Fake-Funk und wuchtigen Power-Balladen. Das Ganze ist mit einer gehörigen Portion operettenhafter Dramatik angereichert und wird von Älvestam durchaus feinfühlig vorgetragen. Was allerdings fehlt, sind dem Anlass entsprechende großartige Melodien. Nun gut: Die gab es in den 80ern auch nicht immer. Insofern bleibt Älvestam dem Genre schon treu. Unter dem Strich ist die Scheibe allerdings eher deswegen interessant, weil Älvestam hier musikalisch so extrem aus seinem üblichen Rahmen fällt.