Damien Jurado gehört in der Tat zu den rätselhaftesten Vertretern seiner Zunft. Vergnügt sich der Mann für ca. 80 % seiner Zeit als solider Americana-Songwriter, so bricht er von Zeit zu Zeit in jeweils unerwarteter Richtung aus seinem gewählten Ghetto aus. Wie auch auf diesem neuen Werk, das auf Jurados ureigene und geradezu schrullige Art größer als das Leben ist. Unterstützt von seinem Songwriterkollegen Richard Swift als kongenialem Produzenten schuf er ein wahrlich episches Werk, das sich auf musikalischer Ebene als Bastard zwischen Prog- und Kraut-Rock, Psychedelia, dem, was bei ihm ansonsten als Rock durchgeht und nur noch andeutungsweise dem ansonsten bevorzugten, akustischen Storyteller-Ansatz präsentiert und inhaltlich entwirft Jurado ein mystisches, spirituelles Weltenbild mit großer Geste. Bei manch Jemandem würde das schon als poetisch verbrämte Philosophie oder gar Religion durchgehen. Dass es am Ende einen sentimentalen Popsong und eine Akustikballade gibt, ist dann auch kein Widerspruch mehr. Mit diesem Werk hat Jurado wieder mal allen (besonders denen, die immer alles schon kommen sehen) gezeigt, wo eigentlich die Harke hängt.