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Tonträger-Review
 
Jimi Hendrix - People, Hell And Angels

Jimi Hendrix - People, Hell And Angels
Legacy/Sony Music
Format: CD

Unveröffentlichtes Hendrix-Material hat den Stellenwert einer neuen Beethovenpartitur, die im Museumskeller oder auf einem Dachboden entdeckt wurde. Kann "People, Hell And Angels" diese Erwartungshaltung einlösen? Ja, denn es ist ein tolles Album mit starkem, wenn auch teils skizzenhaftem Material in erstaunlich gutem Sound. Nein, denn waschechte Hendrix-Fans und -Sammler werden mehrere dieser Novitäten durchaus vertraut vorkommen.

Die unlängst entdeckten Aufnahmen entstammen Sessions zwischen 1968 und 1969, die zum Teil mit Billy Cox und Buddy Miles (Band Of Gypsys) aufgenommen wurden. Die bestens eingefangene Experimentierfreude was beispielsweise die Integration eines zweiten Gitarristen (!), andere Gesangsstimmen, Bläser oder Keyboards macht das von Janie Hendrix, Eddie Kramer und John McDermott koproduzierte Material besonders reizvoll und gestattet zumindest Vermutungen darüber, welche Richtung der Meister für den "Electric Ladyland"-Nachfolger "First Rays Of The New Rising Sun" im Sinn hatte.

Die aufmachende Version von "Earth Blues" ist sehr viel reduzierter als die vom posthumen "Rainbow Bridge" bekannte. "Somewhere" stieg als Single-Vorauskopplung übrigens prompt in die US-Charts ein. Spannend an dem knackigen Wah-Vorführ-Stück ist u.a., dass der Bass von Stephen Stills bedient wird. Elmore James' "Bleeding Heart" scheint weit von anderen, traditionelleren Coverversionen dieses Stückes entfernt. "Let Me Love You" sticht schon durch den Gesang von Lonnie Youngblood, mit dessen Saxophon-Licks sich Hendrix überdies duelliert, vom Hendrix-Kanon ab.

Gerade von "Izabella" existieren bereits zahlreiche (Live-)Fassungen, diese hier fasziniert dennoch, u.a. durch Larry Lees Rhythmus-Gitarre. Das herrliche Instrumental "Easy Blues" verwöhnt mit Billy Cox' Walking Bass und fast verdoppelter Laufzeit im Vergleich zur Fassung von "Nine To The Universe". Den Namen "Crash Landing" kennen Fans als Titel eines Albums von 1975, bei dem Session-Musiker nach Hendrix Tod zu dessen Mastertapes gespielt hatten. Das auch textlich interessante Stück wird von Kennern als Warnung an Hendrix' Freundin Devon Wilson interpretiert.

"Mojo Man" bildet den Höhepunkt der Ausgrabungen: Von Albert Allen (The Ghetto Fighters") stammt der Gesang zwischen Soul und Funkyness, das Klavierspiel von James Booker - wer die fetten Bläserparts, Percussion und Schlagzeug beigesteuert hat, ist nicht bekannt - klar ist aber, dass es uns den stilbildenden Gitarrengott in neuem Licht zeigt.

Das üppig bebilderte, auf 24 Seiten die Entstehung aller Tracks beleuchtende Booklet ist ein weiterer Pluspunkt dieser Veröffentlichung von nicht nur historischem Belang.



-Klaus Reckert-


Album Trailer
"Somewhere" (Audio)

 
 
 

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