Der Titel des neuen Albums von Tom Brosseau aus North Dakota ist nicht ganz ungeschickt gewählt. Es handelt sich hierbei um eine akustische Solo-Scheibe, auf der Brosseau die im Titel angedeuteten Eckpunkte (wenn man so will Bluegrass - als Synonym für akustische Folkmusik und eben Punk) sozusagen im Solo-Modus emuliert werden. Denn Brosseau widmet sich hier keineswegs reinen Folksentimentalitäten, sondern spielt Rocksongs (durchaus mit Hooklines und Riffs) akustisch ein - etwa so, wie das Elliott Smith gerne machte, dessen Vorliebe für ungewöhnliche Akkordfolgen, Harmonien und Tunings bei gleichzeitig tendenziell melancholischer Gemengelage Brosseau durchaus teilt. Als Songwriter interessiert Brosseau dabei weniger das geradlinige Storytelling als vielmehr das herausarbeiten von Charakteren und Situationen. Auch wenn das Album im Mittelteil subjektiv etwas schwächelt, was das Songmaterial betrifft, bleibt am Ende doch ein Akustik-Album, wie man es sich gerne öfter wünschte.