Als die Schwestern Charly und Johanna Klauser mit ihrem Projekt The Black Sheep musikalisch aus dem Ei krochen, taten sie das in Form einer rotzigen, sympathischen Indie-Rock-Damen-Band. 2009 gabs einen entsprechenden Tonträger namens "Not Part Of The Deal". Danach ging es munter weiter - insbesondere live - bis jetzt, nach diversen Umbesetzungen ein neuer Tonträger vorliegt, auf dem sich die Schwestern offensichtlich zu größerem berufen fühlen und ihr Material mit klassischen Power-Pop-Elementen aufbohren - bis hin zu Keyboard-Kaskaden, Power-Riffs und sogar Streichern. Dagegen wäre im Prinzip nichts einzuwenden - zumal sowohl Charly als Sängerin und Johanna als Gitarristin erstaunliche Leistungen bieten. Auch die Arrangements mit geschickt gestaffelten Vocals (u.a. einem Fanblock-Herren-Chor) und vielseitigen Gitarrensounds lassen aufhorchen. Aber: Die Mädels sind schlicht nicht tief genug in die Musikhistorie eingetaucht, um einen wirklich eigenen Stil aus den vorhandenen Elementen zusammenschrauben zu können.

So genügt man sich darin, mit dem international etablierten - meist US-geprägten - zeitgemäßen Gitarrenpop-Sound mithalten zu wollen und bezieht sich dabei ausschließlich auf die Klischees, die sich im Laufe der letzten fünf bis zehn Jahre entwickelt haben. Wenn es darum gegangen sein sollte, genauso zu klingen wie alle anderen, die diese Art von Musik machen, ist das zweifelsohne gelungen. Aber das kann ja wohl nicht der Sinn der Sache gewesen sein und so hätten die Mädels zumindest songwriterisch entsprechende Ambitionen entwickeln sollen. Stattdessen folgen auch die Songs selbst entsprechenden Erwartungshaltungen, die man für gemeinhin an solche Musik hat. Das ist wirklich schade, denn mit dem vorhandenen handwerklichen Potential hätte man mit einer eigenen Vision durchaus etwas aus diesem Werk machen können.