Das lügst Du, Waschzettel! "Wohl kaum jemand erinnert sich noch an die Band mit dem unaussprechlichen Namen The Inchtabokatables - vergessen und begraben". Wohl: Speziell das Dokument zu ihrem Abschiedskonzert "Ultimate Live" halten wir noch in Ehren und auch immer mal wieder auf der CD-Lade. Und bei dieser köstlichen Textpassage weiter hinten werden Corvus InSubsally Extremo & Co. vermutlich Einwände haben: "Der Folk ist auf der Strecke geblieben, das Mittelalter wieder da, wo es hingehört, bei den Bands, die (sich) gerne am Sack spielen".

Wie ist die Faktenlage?

1. hier und jetzt sagt uns der Grüßaugust (etwa: Hotelempfangschef oder Frühstücksdirektor, vgl. letzte Surf-Empfehlung) Hallo! Zu dieser Formation haben sich nämlich der Inchies-Sänger/Drummer Robert Beckmann (jetzt für Gesang und Violine verantwortlich) mit der Noise-Gitarristin Tomoko Fujimura, Schlaf (bss) und Titus Jany (drms) zusammengerottet. Das selbstbetitelte Album wurde auf zwölf Spuren live im Mini-Homestudio aufgenommen - glaubt man gern. Geboten werden atmosphärische Hall-Eskapaden ("Blue"), noisig-sperriger Rock mit Teufelsgeige ("Heja") und Beckmanns charakteristisch, Frank-Zanderisch tiefem Gebell, dann wieder Inchtabockiges ("Feels Like Being An Angel"), Bänkelsang ("Execution") oder - als Höhepunkt - der kaum mit etwas vergleichbare Longtrack "Listen". Gesungen wird englisch, deutsch und russisch ("Para"), wie es grad auskommt oder zum Stück passend schien. Sehr erfrischend ist die melodiebetonte Weise, wie Bruder Schlaf Bass spielt, an Roberts Stimme werden sich - wie früher auch - die Geschmäcker scheiden.

2. Die Inchtabokatables selbst haben sich ebenfalls gerade zu Wort gemeldet und in unnachahmlicher Weise das Ende der elfjährigen Bandpause verkündet - allerdings auch gleich den Beginn der nächsten elf Jahre Pause!

3. Da ist die Nachfolge-Combo schon rühriger. Die sind seit dem 11.10.13 und noch bis zum 22.11.13 auf Tournee - und ewig grüßt der August...