Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Selten passte es besser als hier. Denn hier machen mit Alecia Moore und Dallas Green zwei Musiker gemeinsame Sache, die alleine lange nicht so gut sind. Moore kennt man als Pink und die hat zwar ein paar okaye Lieder gemacht, ist aber bekannt für langweiligen Mainstream-Pop. Und Dallas Green hat zwar einst mit Alexisonfire Hardcore-Maßstäbe gesetzt, macht als City And Colour aber heutzutage ja auch eher lahme Sachen. Doch gemeinsam? Als You + Me? Klingt das ganz bezaubernd!

Moore und Green scheinen sich gesucht und gefunden zu haben. Denn so betörend, so ehrlich, so intensiv hat man sie, habe ich sie, noch nie gehört. Vielleicht liegt es am sicheren Gefühl, mit diesem Album keine Millionen machen zu müssen, vielleicht passen die beiden auch einfach nur zusammen. Ihre Stimmen ergänzen sich, sanft und häufig schon fast zerbrechlich singen sie durch die zehn Lieder. Allesamt ziemlich reduziert instrumentiert, allesamt sehr intim gespielt und gesungen, aber dabei niemals langweilig, lahm oder gar oder gar doof. Ganz im Gegenteil und ganz egal, ob sie bei "From A Closet In Norway (Oslo Blues)" fast ausschließlich auf ihre Stimmen setzen, bei "Love Gone Wrong" ein klitzeklein wenig zu rocken beginnen, bei "Break The Cycle" ein bisschen opulenter zu Werke gehen, mit "Love Gone Wrong" ein tragisches Highlight abliefern oder am Ende eine grandiose Version von Sades "No Ordinary Love" spielen - ganz egal, was sie machen. Sie machen es gut. Echt jetzt.