Der Kanadier Matt Andersen hat sich - anders als viele seiner Landsleute - der (Memphis)-Soul und R'n'B-Richtung verschrieben, was für einen klassischen Songwriter durchaus eher ungewöhnlich ist. Allerdings ist da diese warme Baritonstimme mit dem rauchigen Schmelz (a la Paul Carrack), die ihm sozusagen wohl keine andere Wahl ließ. Dass er bei all dem als klassischer Storytelling-Songwriter und Rock-Freund und Blueser seine anderen Einflüsse nicht verleugnet, ehrt ihn natürlich und führt zu einem stilistisch reichhaltigen, abwechslungsreichen Album. Produziert von Steve Berlin (an dem wohl niemand vorbei kommt, der Bläser in einem Rock'n'Roll-Kontext einsetzen will) und begleitet von Gitarrist Paul Rigby, dem musikalischen Partner von Neko Case, gelang ihm eine Songsammlung mit einer ausgewogenen Balance zwischen souligen Grooves, kraftvollen Riffs und poppigen Melodien. Und schon alleine deswegen, weil Andersen nicht auf dem klassischen Canamericana-Gleis fährt, gebührt ihm unsere Aufmerksamkeit.