Heutzutage gilt jeder, der auch nur ansatzweise gegen den Strom schwimmt, als künstlerischer Visionär. Robert Wyatt hat das sein ganzes Leben lang gemacht - auch schon zu Zeiten, als das Business noch sehr viel stärker in seinen Regularien verfangen war, als das heute der Fall ist. Kommerziell blieben ihm mit diesem unbequemen Ansatz selbstredend alle Türen verschlossen - unter Kollegen und bei Kritikern war der Mann jedoch stets hoch angesehen, eben weil er so unbequem und unangepasst daher kam.
Im Wesentlichen wird dessen musikalische Laufbahn auf dieser Doppel-Kompilation, die aus den zwei Teilen "Ex Machina" und "Bening Dictatorships" besteht und begleitend zu Wyatts Biografie erscheinen wird, eindrucksvoll nacherzählt. Und zwar weil hier nicht alleine auf Wyatts eigene Aufnahmen zurückgegriffen wird, sondern auch dessen zahlreiche Kollaborationen reichhaltig Platz finden. Von den Anfängen als Drummer von Soft Machine über seine Solo-Aufnahmen (inklusive Live-Beispielen und unveröffentlichter Oddities) bis hin zu Aufnahmen, an denen andere Künstler, wie David Gilmour, Phil Manzanera, Anja Garbarek, Working Week oder John Cage beteiligt sind, bietet diese Sammlung einen recht umfassenden Überblick über das variantenreiche, künstlerische Leben des Robert Wyatt. Auch Roberts bekanntester Song, das von Elvis Costello unsterblich gemachte "Shipbuilding", findet sich auf dieser Sammlung, die somit auch für Neulinge einen geeigneten Einstieg in die seltsame Wunderwelt des Robert Wyatt bietet.