Also langsam können sie uns mal. Diese Band Navel. Diese Band, die auf jedem Album ein bisschen anders klingt und auf die man sich offensichtlich gar nicht verlassen kann. Bis auf: Klasse. Denn die haben sie weiterhin, logisch. Die haben sie hier vielleicht sogar mehr als auf ihren Alben zuvor.

Navel sind 2014 wieder so viel Rock N Roll wie 2011 (auf "Neo Noir") und gleichzeitig so verträumt und in ihrer eigenen Welt wie 2013 (auf "Loverboy"), sie sind ein Bastard ihrer eigenen Vergangenheit und servieren hier ein Album, das so viel kann und so viel zeigt. Schroffe, schnelle, fast schon simple Lieder wie "My Everything", schleppendes Zeug wie "Teenage Blues", verstörende Psycho-Ausbrüche wie das träge "Where Have You Been" und verzerrte, verstonte Rockmomente wie "Don't Get Me Wrong". Das einzige, was sie mal wieder nicht haben: schlechte Songs. Aber dafür sind Navel auch viel zu gut und viel zu kreativ, "Songs Of Woe" ist jetzt das dritte tolle Ding in vier Jahren. Das dritte tolle Ding mit Köpfchen, Herz und ganz viel Seele. Ende November sind Navel auf Tour.