Jackson Browne ist auch einer dieser Musikanten, die bestenfalls körperlich altern. Alles andere - allen voran die ewig jugendliche Stimme und die sanftmütig angelegten Folkpop-Songs - ändern sich nie. "Standing In The Breach" ist Jacksons 14. Studioalbum und es reiht sich nahtlos ein in die Reihe jener Klassiker, die er - mit Ausnahme einer betont schwachen Phase in den 80ern, wo er sich mit New Wave Experimenten verzettelte - seit den 70ern zuverlässig im lässigen Westcoast-Swing vorlegt. Begleitet wird Browne hier von seiner langjährigen Band - und Pedal-Maestro Greg Leisz. Und dieser Umstand ist es auch, der das neue Werk beflügelt (denn das vorgesagte soll nicht bedeuten, dass Browne immer das Gleiche macht, sondern dass er das, was er macht gleich gut tut), denn es gibt in den meist balladesken Nummern immer wieder Platz für vergleichsweise lange instrumentale Passagen und einige schöne Gitarrenduelle zwischen Val McCallum, Leisz und vermutlich auch Browne selbst - obwohl er die Zusammenarbeit zwischen seinen beiden Gitarrencracks in den Vordergrund gestellt werden müsse. Zwei Bonbons stechen besonders hervor: "If I Could Be Anywhere" ist eine neue potentielle Browne-Hymne und mit "You Know The Night" vertonte er einen weiteren Woody Guthrie-Text. Kurzum: Sehr viel besser hätte man das alles nicht hinbekommen können.