Irgendeine Art von Hast kann man Vashti Bunyan nicht wirklich vorwerfen: Neun Jahre sind seit ihrem letzten Album mit neuem Material vergangen - und vorher waren es 30 Jahre seit der vorangegangenen Veröffentlichung. Das faszinierende daran ist, dass es da dennoch eine durchgehende rote Linie gibt, was Vashtis Stil betrifft: Hier wie da gibt es hingeflüsterten, zeitlosen, sparsam inszenierten Folkpop (mit der Betonung auf Folk). Der Unterschied zwischen früher und heute ist der, dass Vashti dieses Mal alles selber produzierte und arrangierte, während ihr früher Legenden wie Joe Boyd oder Max Richter unter die Arme griffen. Und erstmals gibt es hier auch elektronische Elemente zu vermelden. (Diese sollten bereits früher Bestandteil des Prozesses sein, wurden aber von den Kräften, die sind verworfen.) So gesehen ist dieses Album Vashti Bunyan pur - auch wenn der Unterschied für den Hörer vielleicht nur in dem Sinne zu erkennen ist, dass das neue Material offenbar unbeschwert und mit heiterer Gelassenheit vorgetragen wird.