Wieder macht Tom Lüneburger nichts wirklich Aufregendes. Und wieder macht das nichts. Wie schon auf "Lights" vor etwas mehr als zwei Jahren. Damals wie heute: Songwriter-Pop mit Charme, gute Lieder ohne das gewisse Extra, aber mit gewisser Schönheit. Solide klingt zu negativ, nett erst recht. Aber genau das ist. Mit netter Stimme singt er nette Lieder und macht daraus ein nettes Album. Für zwischendurch, für nebenbei, für einen Abend mit Freunden. "Was magst hören?" - "Was Gemütliches." Und "Head Orchestra" ist gemütlich.

Warum das so übrigens so heißt erklärt Lüneburger so: "Kopfkino. Der immerwährende Film im Kopf. Das ewig spielende Orchester der Gedanken. Wohin mit all dem Getöse? Ab ins Studio und raus damit. Meine Songs entstehen sehr reduziert und oft höre ich das Orchester dazu." Wir hören zehn Songs und in gerade mal 33 Minuten, was schon ein bisschen kurz ist, was aber dem Album durchaus gut steht. Denn die Songs kommen so tatsächlich recht kompakt, ja fast schon auf den Punkt. Okay, das Solo in "Lost At Sea" hätte jetzt auch noch kürzer sein können, aber sonst verkneift sich Tom Lüneburger nahezu alles, was von den Liedern ablenken könnte. Seine Stimme ist es, hier ein Klavier, da eine Gitarre, manchmal ein bisschen Pomp und Pathos. Wie damals also, wie damals gut. Wieso auch immer...