Wem die neue Scheibe der Söhne von Bill aus Virginia nun vorkommen mag wie ein eingelaufener musikalischer Wanderschuh oder eine liebgewonnene Schmusedecke, der liegt gar nicht mal so falsch - denn Sam, Abe und James Wilson schufen auf dieser neuen CD unter der Regie von Ken Coomer eine Sammlung von handwerklich brillant inszenierten Instant-Klassikern. Dass Coomer - seines Zeichens immerhin ehemaliges Wilco-Mitglied - kein Interesse an modischen Trends oder Effekten hat und sich ganz auf die klassischen Tugenden verließ, ist dem Werk deutlich anzumerken. "Ich bin ausschließlich daran interessiert, Scheiben zu machen, die auch in zehn Jahren noch Bestand haben werden" umschreibt Coomer das und schuf so ein bemerkenswert zeitloses Werk, das trotz einer Verbeugung vor den Werten klassischen Country-Rocks weder besonders zeitgemäß noch dezidiert Retro klingt. Dass so etwas nur geht, wenn das zugrundeliegende Material diesem Anspruch überhaupt genügen kann, liegt auf der Hand - und so überzeugen die Songs Of Bill mit ihren bislang besten Kompositionen, die um den Harmoniegesang der Gebüder herum einfallsreich arrangiert wurden und unter Coomers Führung zu voller Blüte gelangen.