Es gibt schlichte Momente, die eine in sich ruhende Schönheit mit sich bringen und nach einem eigenen Soundtrack verlangen. Sei einer dieser Momente ein Spaziergang auf regenfeuchten Straßen bei Nacht, wären die Tigercats wohl die ideale Wahl, um ein verschmitztes Lächeln auf das Gesicht zu zaubern.

Die aus London stammenden Tigercats veröffentlichen mit "Mysteries" ihr zweites Album und zeigen sich von einer anderen Seite. Wo "Isle Of Dogs" vor allem mit afrikanischen Rhythmen aufwartet, findet sich bei "Mysteries" ein lieblich naiver, adäquater Indiepop, der wie so gern, zum Tanzen einlädt. Eine kleine musikalische Praline mag der Song "King Of Vic" sein. Ein straighter, aber dezenter Beat bildet die Grundlage, die Gitarre hallt nach und wird minimalistisch vom Keyboard umrahmt. Man kann sagen dem Tiger fehlt noch etwas mehr Biss, aber eindrucksstark kann die (Raub)Katze bereits jetzt schon schnurren.

Kleine Anmerkung am Rande: Die Band, bestehend aus Duncan Barrett (Vokals, Gitarre), Giles Barrett (Bass), Laura Kovic (Vokals, Keyboard) und Jonny Evans (Drums), wird von Terry Edwards durch Saxophon und Trompete unterstützt. Er arbeitete schon mit Größen wie PJ Harvey, Nick Cave und Tom Waits zusammen.