Auf ihrem dritten Album rüstet die gute Cäthe aber ganz schön auf. Nachdem die Hamburgerin noch auf ihrem letzten Werk mit einem eher rauen, fast rockigen und zum Teil mit New Wave Pop durchzogenen Ansatz glänzte, geht es dieses Mal in eine reichhaltig inszenierte, vollmundige Grandezza-Richtung. Nicht unbedingt zwingend - aber teilweise schon - opulent aber immer detailreich aufbereitet produzierte Stephan Gade (der auch Nils Frevert betreut) ein Album auf den Leib, das Cäthe jede Möglichkeit bietet, ihren Visionen mit Nachdruck auszuleben. Mal sind es Bläser, mal kunstvoll aufgetürmte Retro-Klangwände, schwelgerische Orchesterwellen oder eine komplette (im Studio live eingefangene), organische Rockband, die den Songs das musikalische Kleidchen verpassen. Das ist dann immer noch kein Mainstreampop (dafür agiert Cäthe einfach zu selbstsicher und unangepasst) - aber es klingt so. Dazu gibt es die von Cäthe gewohnten gebrauchspoetischen, humorvollen aber nicht witzigen Texte, die sie mal druckvoll, mal einfühlsam, aber immer empathisch präsentiert. Da sollte es doch mit dem Teufel zugehen, wenn es Cäthe nicht gelänge, auf breiter Front durchzustarten.