Kovacs ist die neuester Blues-Pop-Rebellin aus den Niederlanden (und dort gibt es ja so einige ihrer Couleur), die bereits im Vorfeld der Veröffentlichung ihrer Debüt-CD mit diversen Medienauftritten, ihrem speziellen Lifestyle-Design und nicht zuletzt ihrer Hitsingle "My Love" (die selbstredend auch auf dem Album ist) von sich reden machte. Mit Unterstützung ihres Landsmannes, des Produzenten Oscar Holleman (der eigentlich eher ein Spezialist für Rockmusik ist), enstand ausgerechnet in Havanna nun diese Songsammlung, die (Sharon) Kovacs außergewöhnliche Stimme zu Recht in den Mittelpunkt stellt. Die Musik - ein Mix aus Blues, Soul, Pop und geradezu orchestralen Elementen, die zunehmend an die epischen Arrangements für Titel von James-Bond Filmen erinnern - bietet dabei ein Spielfeld, auf dem sich Kovacs als Interpretin sozusagen austoben kann. Mit ihrer überraschend voluminösen, tiefen Blues-Stimme und einem klassischen Billie Holiday-Vibrato schafft es Kovacs dabei, ganz im Stile der großen Altvorderen des Genres zwischen den Stilen hin und herzuhüpfen. Das Interessante im Vergleich zu diversen Kolleginnen ist dabei Kovacs Affinitität zu Pop-Elementen - inkl. hinreißender Refrains -, auf die man in dieser Gemengelage allgemein zu verzichten glauben könnt, was sich im Vergleich mit Kovacs nun definitiv als Fehler herausstellt, denn Kovacs gelingt es Anspruch und Unterhaltung auf ihre Art unter einen Hut zu bringen.