Da gibt es keinen Schreibfehler: Das schwedische Trio Wildhart schreibt sich tatsächlich ohne "e" im "hart". Das Spielen mit Erwartungshaltungen und irritierenden, kleinen Details ist denn aber auch das, was dieses Projekt musikalisch auszeichnet. Erwarten würde man von einem schwedischen Trio ja zum Beispiel gesitteten Folkpop mit Americana-Wurzeln oder quirligen Indie-Pop. Wildhart haben sich jedoch für die Spielart New Wave mit E-Pop-Elementen und Krautrock-Sensibilität entschieden. Es gibt dabei wenig Geradliniges im Sound des Trios - was sich aber durchaus positiv niederschlägt, denn die Songs von Wildhart bieten immer wieder interessante Wendungen, Haken, Ösen und Details, die sich langfristig als maßgeblich herausstellen und für eine besondere Note sorgen. Und dann ist da noch der abenteuerlich mäandernde Gesang von Frontfrau Ylva Holmdahl. Diese arbeitet sich inbrünstig intensiv - aber zuweilen auf faszinierende Weise knapp neben der Spur (bzw. der Melodielinie) agierend - immens lebhaft durch ihr Programm und sorgt demzufolge für einen hohen Wiedererkennungswert; und jenes Maß an Charakter, der eher technisch orientierter Musik wie dieser für gewöhnlich eher abgeht und somit Wildhart aus der Masse an Veröffentlichungen wieder herausragen lässt.